Markus Schietsch: Sarah Birchler, Philipp Heidemann, Clemens Klein, Alke Misselhorn
CHF 57 Mio.
Dominique Marc Wehrli, Andreas Buschmann
Das neue Elefantenhaus des Zoos Zürich ist in die weitläufige Landschaft des neugestalteten Kaeng Krachan Elefantenparks eingebettet. Das charakteristische Element ist seine grosse Dachstruktur aus Holz, die sich als flache, freigeformte Schalenkonstrukton in die Landschaft einfügt.
Der Entscheid für ein Tragwerk aus Holz fiel auch aufgrund des geringen Gewichtes des Baustoffs und den Vorteilen bei der Herstellung. Bei der Ausführung kamen klassische Zimmereifirmen zum Einsatz. Das Tempo der Aufrichte diktierten die Bauarbeiter, teilweise arbeiteten bis zu 80 Zimmerleute gleichzeitig von allen Seiten am Dach.
Die einzelnen Teile der Holzschale wurden CNC-gefräst und wie ein riesiges Puzzle zusammengesetzt.
Das Dach ist als freitragende Holzschale aus vernagelten Brettsperrholzplatten ausgeführt. Die Platten sind so weich ausgebildet, dass sie sich auf dem Lehrgerüst Dank weniger Hilfsmittel vor Ort in die gewünschte Form biegen lassen. Die Platten der ersten Lage wurden über ein Lehrgerüst gebogen, die Platten der zweiten und dritten Lage um je 60° gedreht darüber vernagelt. Die dritte Lage verfügte bereits über die Ausschnitte der 271 Öffnungen, die später vor Ort in das Dach geschnitten wurden. Die Konstruktion des Daches glich dabei dem Bau einer Arche. Statt Hightech-Maschinen waren Handarbeit und menschliche Kraft erforderlich, um die unkonventionelle Form zu realisieren.
"Natur und Kunst, sie scheinen sich zu fliehen Und haben sich, eh man es denkt, gefunden; der Widerwille ist auch mir verschwunden, Und beide scheinen gleich mich anzuziehen." Johann Wolfgang Goethe, Natur und Kunst
Die Schalenkonstruktion besteht aus Brettsperrholzplatten mit Standardabmessungen von 3,4 x 12 Meter, die von mehr als einer halben Millionen Nägel zusammengehalten werden. Die Halle wird über 271 unterschiedliche Oberlichter belichtet, welche mit Kettensägen aus der Holzschale gesägt wurden.
Das Dach des Elefantenhauses fügt sich als freigeformte Schalenkonstruktion in die Landschaft ein. Es löst sich in eine netzartige, organische Struktur auf, die Bezüge zum umgebenden Wald herstellt.
Die frei tragende Holzschale liegt an fünf Randbereichen auf einem Fundament auf. Ringsum läuft ein vorgespannter Betonring, der immer dort aufliegt, wo dieser nach unten kommt.
Im Innenraum erzeugt das Sonnenlicht wie durch ein Blätterdach ein spannungsvolles Licht und Schattenspiel.